10.05.2021
Yukiyo Kasai
Geschichte und Religion der Uiguren nach dem Untergang des Kaganats
Yukiyo Kasai
Geschichte und Religion der Uiguren nach dem Untergang des Kaganats
In der Vorlesung werden die Geschichte und Religion der Uiguren im Zeitraum zwischen dem 9. und 13. Jh. als Thema behandelt. Bis jetzt wurde keine offizielle Chronik gefunden, die von Uiguren stammt und uns vollständige Informationen über diese Epoche liefern. Deshalb besteht die Schwierigkeit, eine ausführliche Diskussion zu diesem Thema durchzuführen.
Die Uiguren, deren Heimat ursprünglich die Mongolei war, erlebte durch den Untergang ihres nomadischen Kaganats 840 eine große Veränderung. Die Mehrheit von ihnen verließ die Mongolei und wanderte nach Süden und Westen. Die Gruppe, die in die westliche Richtung einwanderte, gründete zwei Königreiche, nämlich das Westuigurische Königreich (zweite Hälfte des 9. Jh.–13. Jh.) und das Königreich Ganzhou 甘州 (Mitte des 9. Jh.–1028). Die Geschichte und Religion des letzteren bleibt mangels der Quellen größtenteils unklar, was auch zum Teil für das erstere gilt. Im Westuigurischen Königreich, dessen Zentren im Turfan-Gebiet lagen, haben die Uiguren jedoch angefangen, ihre Sprache, Altuigurisch, in der uigurischen Schrift auf Papier niederzuschreiben. Das sehr trockene Klima ermöglichte die Erhaltung dieser Dokumente, und ein Teil von ihnen sind auf uns gekommen. Sie sind zwar in fragmentarischem Zustand, aber sie gelten als Quellen aus erster Hand, die uns über das Leben der Uiguren unterrichten.
- Geng, Shimin, „The Uighur Kingdom of Kocho “, in M. S. Asimov and C. E. Bosworth (Hrsg.), History of Civilizations of Central Asia. The age of achievement: A.D. 750 to the end of the fifteenth century, vol. IV, Paris: UNESCO 1998, 206–212.
- Wilkens, Jens, „Buddhism in the West Uyghur Kingdom and Beyond“, in Carmen Meinert (Hrsg.), Transfer of Buddhism Across Central Asian Networks (7th to 13th Centuries). Leiden: Brill 2016, 191–249.
- Zieme, Peter, „The West Uighur Kingdom: Views from Inside“, Horizons 5, Nr. 1 (2014), 1–29.